2. Teilchenmodell der Materie
a. Aggregatzustände und Teilchenmodell
• Versuch:
Ein Stück Eis wird langsam erhitzt.
Beobachtung:
Der Feststoff Eis geht bei diesem Vorgang langsam in die Flüssigkeit
Wasser über. Bringt man diese Flüssigkeit durch Erhitzen bis
zum Siedepunkt, dann geht die Flüssigkeit Wasser in einen gasförmigen
Zustand über, es entsteht Wasserdampf.
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• Feststoffe: | ||
Beispiel: ein Stahlträger |
Teilchenmodell |
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Eigenschaften Schwer verformbar. |
Beschreibung Die Teilchen nehmen feste Plätze ein. |
Aufgaben
1. Erkläre auf Teilchenebene warum Feststoffe eine eigene Form besitzen.
2. Erkläre auf Teilchenebene warum Feststoffe ein eigenes Volumen besitzen.
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Beispiel: Wasser |
Teilchenmodell |
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Eigenschaften Leicht verformbar, |
Beschreibung Die Teilchen nehmen keine festen Plätze ein, |
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Beispiel: gefüllter Luftballon |
Teilchenmodell |
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Eigenschaften Nehmen den zur Verfügung stehenden Raum ein, |
Beschreibung
Die Teilchen sind frei beweglich, |
Aufgaben
1. Wenn man ein Gas zusammendrückt, dann nimmt der Druck zu.
Beschreibe diesen Vorgang auf der Teilchenebene.
2. Eine Flüssigkeit kann ausgegossen werden, ein Feststoff nicht.
Beschreibe diesen Vorgang auf der Teilchenebene.
3. Man kocht morgens Kaffee. Bald riecht man den Kaffeeduft im ganzen Haus.
Beschreibe diesen Vorgang auf der Teilchenebene.
4. Eine Flüssigkeit nimmt die Form eines Behälters an.
Beschreibe diesen Vorgang auf der Teilchenebene.
b. Übergänge zwischen Aggregatzuständen
• Versuch 1:
Ein Stück Eis wird langsam erhitzt.
Beobachtung:
Der Feststoff Eis geht bei diesem Vorgang langsam in die Flüssigkeit Wasser über. Die Temperatur bleibt konstant bei 0°C, so lange ein Eis-Wasser-Gemisch vorliegt.
Bringt man die Flüssigkeit durch Erhitzen zum Kochen, dann geht die Flüssigkeit Wasser in einen gasförmigen Zustand über, es entsteht Wasserdampf. Die Temperatur bleibt konstant bei 100°C bleibt, so lange ein Wasser-Wasserdampf-Gemisch vorliegt.
Schlussfolgerung:
Als Schmelztemperatur bezeichnet man die Temperatur wo ein Feststoff schmilzt: den Übergang von fest zu flüssig. Bei dieser konstanten Temperatur liegt ein Feststoff-Flüssigkeit-Gemisch vor.
Als Siedetemperatur bezeichnet man die Temperatur wo eine Flüssigkeit verdampft: den Übergang von flüssig zu gasfömig.
Durch Zuführung von Wärmeenergie (erhitzen), kann man die Übergänge von fest zu flüssig (schmelzen) und von flüssig zu gasförmig (verdampfen) erreichen.
Wasserdampf kondensiert sehr leicht an kalten Fensterscheiben und Wänden. Der Übergang von gasförmig zu flüssig (kondensieren) ist also durch Entzug von Wärmeenergie (abkühlen) möglich.
Ebenso kann man den Übergang von flüssig zu fest (erstarren) erreichen, indem man Wasser im Tiefkühlfach durch Wärmeentzug gefrieren lässt.
Versuch 2:
Iod wird in einem Reagenzglas erhitzt.
![]() |
Beobachtung |
Bemerkung: Ein Aggregatzustand besteht nur für eine Stoffportion, also für eine große Anzahl von Teilchen. Ein einzelnes Teilchen kann nicht in verschiedenen Aggregatzuständen vorkommen.
Zusammenfassend kann man die verschiedenen Übergänge zwischen Aggregatzuständen wie folgt darstellen:
![]() |
Durch Wärmezufuhr (erwärmen) werden folgende Übergänge möglich: Durch Wärmeentzug (abkühlen) werden folgende Übergänge möglich: |
Aufgaben
1. 12 g Eis werden zu 5 g Wasser (Raumtemperatur) gegeben.
a. Welche Temperatur nimmt das Eis-Wasser Gemisch ein?
b. Nach 10 Minuten ist das Eis geschmolzen. Nach weiteren 15 Minuten hat das Wasser Raumtemperatur erreicht. Das Wasser wird nun in 5 Minuten zum Sieden gebracht und verdampft.
Erstelle ein Diagramm, in dem die Temperatur in Funktion der Zeit dargestellt wird. Gib auch an, in welchen Aggregatzuständen das Wasser vorhanden ist.
c. Wieviel g Wasser erhält man, nachdem das Eis vollständig geschmolzen ist. Wieviel g Wasserdampf erhält man nach dem Verdampfen?
2. Ist die Dichte von Eis kleiner oder größer als die Dichte von Wasser? Begründe deine Antwort durch alltägliche Beobachtungen.
3. Erkläre den Vorgang des Verdampfens auf der Teilchenebene.
4. Erkläre den Vorgang des Erstarrens auf der Teilchenebene.
5. Erkläre mit Hilfe des Teilchenmodells, warum man einen Glasstab nicht zerdrücken kann.
6. Erkläre mit Hilfe des Teilchenmodells, warum die Temperatur während eines Schmelz- oder Siedevorganges konstant bleibt.
7. Erkläre den Unterschied zwischen Verdunsten und Verdampfen.
c. Chemische Reaktion und Teilchenmodell
• Synthese von Eisensulfid
Synthese: Herstellung einer Verbindung.
Schwefel |
reagiert mit |
Eisen |
zu |
Eisensulfid |
S |
+ |
Fe |
→ |
FeS |
gelbes Pulver |
graues Pulver |
grauschwarzer Feststoff |
||
(3,2 + 5,6 =) 8,8 g eines |
8,8 g einer |
|||
|
||||
S(s) |
+ |
Fe(s) |
→ |
FeS(s) |
+ |
→ |
|||
16 Atome |
+ |
16 Atome |
= |
32 Atome |
|
|
|
|
|
|
||||
Schwefel |
+ |
Metall |
→ |
Metallsulfid |
Aufgaben
1. Gib für die folgende chemische Gleichung eine Modelldarstellung an.
__ Na(s) + __ Cl2(g) → __ NaCl(s)
Zeichne acht Salzteilchen als Produkt!
Gib für die folgende chemische Gleichung eine Modelldarstellung an.
__ N2(g) + __ H2(g) → __ NH3(g) Gehe von 3 Stickstoffmolekülen aus!
• Analyse von Silbersulfid
Analyse: Zersetzung einer Verbindung in Elemente.
Silbersulfid |
wird zersetzt zu |
Silber |
und |
Schwefel |
Ag2S |
→ |
2 Ag |
+ |
S |
schwarzer Feststoff |
grauer Feststoff |
gelber Feststoff |
||
2,48 g einer |
(2,16 + 0,32 =) 2,48 g eines |
|||
Ag2S(s) |
→ |
2 Ag(s) |
+ |
S(s) |
→ |
+ |
|||
36 Atome |
= |
24 Atome |
+ |
12 Atome |
|
|
|
|
|
|
||||
Metallsulfid |
→ |
Metall |
+ |
Schwefel |
Aufgaben
1. Gib für die folgende chemische Gleichung eine Modelldarstellung an.
__ HgO(s) → __ Hg(l) + __ O2(g) Zeichne 6 Sauerstoffmoleküle als Produkt!
2. Gib für die folgende chemische Gleichung eine Modelldarstellung an.
__ H2O(l) → __ H2(g) + __ O2(g) Gehe von 4 Wassermolekülen aus!
• Umsetzung
Eine Reaktion bei der Analyse und Synthese gleichzeitig ablaufen.
Beispiel:
Reaktion von Wasser mit Magnesium zu Magnesiumoxid und Wasserstoff
|
||||||
H2O(l) |
+ |
Mg(s) |
→ |
MgO(s) |
+ |
H2(g) |
+ |
→ |
+ |
||||
27 Atome |
+ |
9 Atome |
= |
18 Atome |
+ |
18 Atome |
Aufgaben
1. Gib für die folgende chemische Gleichung eine Modelldarstellung an.
__ PbO(s) + __ H2(g) → __ H2O(g) + __ Pb(s) Zeichne 8 Wassermoleküle als Produkt!
2. Gib für die folgende chemische Gleichung eine Modelldarstellung an.
__ CuO(s) + __ C(s) → __ CO2(g) + __ Cu(s) Gehe von 12 Kupfer(II)-oxidteilchen aus!