Da die Lösungen am Äquivalenzpunkt neutral und mehr oder weniger sauer oder basisch sein können muss für jede Titration ein passender Farbindikator gewählt werden, der am Äquivalenzpunkt die Farbe ändert. Der pH-Wert der Lösung am Äquivalenzpunkt sollte also im Umschlagbereich des Indikators liegen.
Die Titration von schwachen Säuren wird gewöhnlich mit Phenolphthalein als Indikator durchgeführt. Für schwache Basen kommen zum Beispiel Methylrot oder Methylorange in Frage. Der Äquivalenzpunkt von Titrationen starker Säuren oder Basen wird mit Bromthymolblau bestimmt. Aufgaben |
b) Zur Titration von 25,0 mL Kalilauge werden 13,5 mL Perchlorsäure (0,100 M) benötigt. |
b) Formulieren Sie die Neutralisationsgleichungen (2). 8.3.2 Farbindikatoren sind schwache Säure-Base-Paare
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Wenn der pH-Wert der Lösung dem pKS des Indikators entspricht, liegen die beiden Formen in gleicher Konzentration vor. Die Lösung hat eine Mischfarbe. Bei pH-Werten um den pKS bleibt die Mischfarbe bestehen. Der Umschlagbereich liegt ungefähr im pH-Bereich zwischen pKS − 1 und pKS + 1. Er erstreckt sich also über etwa zwei pH-Einheiten. Das Konzentrationsverhältnis c(In−)/c(HIn) liegt zwischen 1/10 und 10. Für genaue Bestimmungen sind die Umschlagbereiche der Indikator-Tabelle zu entnehmen. Je nach Indikator sind Umschlagbereiche größer oder kleiner als zwei pH-Einheiten und können sich auch als unsymmetrisch erweisen. Ein Indikator ist für eine Titration geeignet, wenn der Äquivalenzpunkt innerhalb des Umschlagbereichs des Indikators liegt. Idealerweise sollte der Umschlagbereich des Indikators komplett im pH-Sprung der Titrationskurve liegen. Aufgaben 1. Überprüfen Sie welcher Indikator für die Titration einer ungefähr 0,1 molaren Essigsäurelösung durch Titration mit 0,100M Natronlauge geeignet ist. Berechnen Sie dazu den pH-Wert der Probelösung am Äquivalenzpunkt indem Sie annehmen dass die gesamte Menge an Essigsäure zu Acetat umgesetzt wurde. Beziehen Sie auch die Volumenänderung durch die Zugabe der Maßlösung mit ein. ![]() 2. 30 mL einer Butanamin-Lösung, C4H9NH2(aq), der ungefähren Konzentration 0,1 mol/L werden mit 0,100 mol/L Salzsäure titriert. pKS(C4H9NH3+)=3,40. Erstellen Sie die Neutralisationsgleichung und schlagen Sie einen geeigneten Indikator vor. Begründen Sie Ihre Antwort. ![]() |
8.4 pH-metrische Maßanalyse Aufgaben |
a) Erstellen Sie die Neutralisationsgleichung. b) Tragen Sie die Messwerte auf Millimeterpapier auf und verbinden Sie die Punkte zu einer Titrationskurve. c) Ermitteln Sie den Äquivalenzpunkt mit der Dreigeradenmethode. d) Berechnen Sie die Massenkonzentration an Essigsäure im Gurkenwasser. e) Schlagen Sie vor wie bei einer zweiten Messung die Präzision verbessert werden kann. f) Schlagen Sie einen geeigneten Indikator für eine maßanalytische Bestimmung ohne pH-Meter vor. |
2. Der Gehalt an Säuren in Weinen ist von Bedeutung für den Geschmack und die Haltbarkeit. Der größte Anteil der Säuren wird von Weinsäure und Äpfelsäure ausgemacht. Beides sind zweiprotonige Säuren. Die Titration mit Natronlauge führt zu einer Titrationskurve deren Sprung den Äquivalenzpunkt der Neutralisation aller Protonen markiert. Die Gesamtsäure eines Weines wird als Massenkonzentration in g/L ausgedrückt so als als bestünde die ganze Säure aus Weinsäure, HOOC−CHOH−CHOH−COOH. Die Titration einer 10 mL Weinprobe mit 0,100 M Natronlauge ergab folgende Messwerte: ![]()
b) Tragen Sie die Messwerte auf Millimeterpapier auf und verbinden Sie die Punkte zu einer Titrationskurve. c) Ermitteln Sie den Äquivalenzpunkt mit der Dreigeradenmethode. d) Berechnen Sie die Gesamtsäure. e) Schlagen Sie einen geeigneten Indikator für eine maßanalytische Bestimmung ohne pH-Meter vor. |
B Bereiche und Berechnung von Titrationskurven (Seite 79 lesen) a) Titration einer starken Säure mit einer starken Base
Aufgabe ![]() 25 mL Salzsäure werden mit 16 ml Natronlauge 0,025 M titriert. (a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an. (b) Formulieren Sie das Stoffmengenverhältnis n(Säure)/n(Base). (c) Berechnen Sie den pH-Wert der Probelösung. |
(d) Berechnen Sie den pH-Wert am äquivalenzpunkt. Begründen Sie Ihre Antwort. (e) Berechnen Sie den pH-Wert nach Zugabe von 5 ml Natronlauge. (f) Berechnen Sie den pH-Wert nach Zugabe von 20 ml Natronlauge. b) Titration einer starken Base mit einer starken Säure ![]() Zwei Eigenschaften sind charakteristisch für die Titrationskurve einer starken Base mit einer starken Säure:
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Aufgabe ![]() 50 mL Kalkwasser werden mit 15 ml Salzsäure 2,5·10−4 M titriert. (a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an. (b) Formulieren Sie das Stoffmengenverhältnis n(Base)/n(Säure). (c) Berechnen Sie den pH-Wert der Probelösung. (d) Berechnen Sie den pH-Wert am Äquivalenzpunkt. Begründen Sie Ihre Antwort. (e) Berechnen Sie den pH-Wert nach Zugabe von 5 ml Natronlauge. (f) Berechnen Sie den pH-Wert nach Zugabe von 20 ml Natronlauge. |
c) Titration einer schwachen Säure mit einer starken Base![]() Drei Eigenschaften sind charakteristisch für die Titrationskurve einer schwachen Säure mit einer starken Base.
Aufgabe ![]() 20 mL Essigsäure werden mit 30 ml Natronlauge 0,25 M titriert. (a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an. (b) Formulieren Sie das Stoffmengenverhältnis n(Säure)/n(Base). (c) Berechnen Sie den pH-Wert der Probelösung. (d) Berechnen Sie den pH-Wert am Halbäquivalenzpunkt. Begründen Sie Ihre Antwort. (e) Berechnen Sie den pH-Wert am Äquivalenzpunkt. |
(f) Berechnen Sie den pH-Wert nach Zugabe von 10 ml Natronlauge. (g) Berechnen Sie den pH-Wert nach Zugabe von 40 ml Natronlauge. (h) (h) Zeichnen Sie eine Kurve mit Hilfe der berechneten Koordinaten: pH = f(V(NaOH)) (pH, 0,5 cm / pH-Einheit; V, 6 cm bis zum Äquivalenzpunkt) d) Titration einer schwachen Base mit einer starken Säure ![]() |
Drei Eigenschaften sind charakteristisch für die Titrationskurve einer schwachen Base mit einer starken Säure.
Aufgabe ![]() 20 mL Natriumcyanid werden mit 14,5 ml Salzsäure 0,80 M mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen titriert. (a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an. (b) Formulieren Sie das Stoffmengenverhältnis n(Base)/n(Säure). (c) Berechnen Sie den pH-Wert der Probelösung. (d) Berechnen Sie den pH-Wert am Halbäquivalenzpunkt. Begründen Sie Ihre Antwort. (e) Berechnen Sie den pH-Wert am Äquivalenzpunkt. (f) Berechnen Sie den pH-Wert nach Zugabe von 10 ml Salzsäure. |
(g) Berechnen Sie den pH-Wert nach Zugabe von 25 ml Salzsäure. Aufgaben |
b) Berechnen Sie die Ausgangskonzentration der Ammoniaklösung. c) Geben Sie einen zur Anzeige des äquivalenzpunktes geeigneten Indikator an. d) An welchen Anhaltspunkten der Titrationskurve erkennt man, dass es sich um die Titration einer schwachen Base mit einer starken Säure handelt. Welcher Punkt weist darauf hin, dass die schwache Base Ammoniak ist? Examensfragen Aufgaben mit vollständigem Lösungsweg |