7.6. Standardpotential und elektrochemische Spannungsreihe (Seite 159)
a. Standardpotential
Bezugshalbelement H2 + 2 H2O ⇌ 2 H3O+ + 2 e- Eo = 0 V (Referenzelektrode)
- Aufbau des Bezugshalbelementes: |
- Definition: |
- Standardbedingungen: |
Stärke des |
↓ |
|
↑ |
Stärke des |
Spontane und nicht spontane Redoxreaktion:
(OxM: Oxidationsmittel; RedM: Reduktionsmittel)
Redoxpaare so anschreiben, dass Eo1 > Eo2
Redoxpaar 1: |
Red1/Ox1 Eo1 |
Redoxpaar 2: |
Red2/Ox2 Eo2 |
⇒ Ox1 ist ein stärkeres OxM als Ox2 |
- | Passivierung: Überzug der Elektrode mit einer Oxidationsschicht, welche das darunterliegende Metall schützt. Beispiel: Passivierung von Blei bei der Reaktion mit Salzsäure. |
- | Die Aktivierungsenergie für die Bildung von Gasen ist zu hoch. Beispiel: Cl2 oxidiert Wasser nicht zu O2. |
- | Die Redoxreaktion läuft in neutraler oder leicht saurer Lösung anstatt bei pH = 0 ab. Beispiele: NO3- und SO42- reagieren nicht in neutraler oder leicht saurer Lösung. |
- |
Alkalimetalle sind sehr starke Reduktionsmittel, die korrespondierenden Ionen sind extrem schwache Oxidationsmittel. |
- |
Die Edelmetalle sind schwache Reduktionsmittel, die korrespondierenden Ionen sind daher starke Oxidationsmittel. |
- |
Die Halogene Brom, Chlor und Fluor gehören zu den stärksten Oxidationsmitteln, die korrespondierenden Ionen sind daher schwache Reduktionsmittel. |
- |
Je stärker ein Reduktionsmittel, umso schwächer sein korrespondierendes Oxidationsmittel. |
d. Spannung einer galvanischen Zelle
ΔEo = EoKathode - EoAnode (in Volt, V)
Beispiel:
Cu / Cu2+ (c = 1 mol · L-1) |
// |
Ag+ (c = 1 mol · L-1) / Ag |
Anode ⊖-Pol |
|
Kathode ⊕-Pol |
ΔEo = EoKathode - EoAnode = 0,80 - 0,34 =0,46 V
Funktionsweise: (Seite 160 letzter Abschnitt: Unter Standardbedingungen ... ... Oxidationsmittel.)
Reduktionsmittels |
↓ |
Red2/Ox2 |
↑ |
Oxidationsmittel wird stärker |
spontane Redoxreaktion |
e. Lösungsmethode für die Aufgaben
(1) Vorhandene Teilchen angeben:
(2) Redoxpaare anschreiben
(3) vorhandene Teilchen unterstreichen
(4) Ausnahmen beseitigen
(5) Spontane Redoxreaktion bestimmen falls möglich
Beispiel 1: Kupferblech in Silbernitratlösung
Vorhandene Teilchen: Cu, Ag+, NO3-
NO/NO3- |
0,96 |
neutrale Lösung, NO3− reagiert nicht |
Ag/Ag+ |
0,80 |
|
Cu/Cu+ |
0,52 |
|
Cu/Cu2+ |
0,34 |
|
Cu(s) | ⇌ | Cu2+(aq) + 2 e- | e--Abgabe | Oxidation | |
Ag+(aq) + e- | ⇌ | Ag(s) | | · 2 | e--Aufnahme |
Reduktion |
Cu(s) + 2 Ag+(aq) | → | Cu2+(aq) + 2 Ag(s) | e--Austausch |
Redoxreaktion |
Beispiel 2: Eisenblech in Kupfersulfatlösung
Vorhandene Teilchen: Fe, Cu2+, SO42-
SO42-/S2O82- |
|
Cu/Cu2+ |
|
H2SO3/SO42- |
neutrale Lösung, H2SO3 reagiert nicht |
Cu+/Cu2+ |
|
Fe/Fe3+ |
|
Fe/Fe2+ |
|
SO32-/SO42- |
|
Fe(s) | ⇌ | Fe2+(aq) + 2 e- | e--Abgabe | Oxidation |
Cu2+(aq) + 2 e- | ⇌ | Cu(s) | e--Aufnahme | Reduktion |
Fe(s) + Cu2+(aq) | → | Fe2+(aq) + Cu(s) | e--Austausch |
Redoxreaktion |
Aufgabe 3 Seite 160
Untersuchen Sie anhand der elektrochemischen Spannungsreihe , welche Reaktionen ablaufen können, und formulieren Sie die entsprechenden Redoxgleichungen.
a. Schwefelwasserstoff wird in eine wässrige Lösung von Iod eingeleitet
b. Brom wird in eine wässrige Lösung von Natriumchlorid gegeben
c. Zink taucht in eine Silbernitrat-Lösung
d. Zinn taucht in eine Eisen(II)-sulfat-Lösung
e. Kupfer taucht in eine Eisen(III)-chlorid-Lösung
Aufgabe 4 Seite 160
Berechnen Sie aus der elektrochemischen Spannungsreihe die Spannungen folgender galvanischer Elemente.
a. Pb/Pb2+//Cu2+/Cu
b. Cd/Cd2+//Br-/Br2/Pt
c. Pb/Pb2+//Fe2+,Fe3+/Pt
d. Ag/Ag+//Au3+/Au